Iaido ist eine Form des Budo, die auf den Umgang mit dem Katana, dem traditionellen japanischen Schwert, beruht. Mit dem Begriff „Budo“ (Kriegskünste) bezeichnet man solche Disziplinen, die sich aus den kriegerischen Übungen der Samurai und dem Gebrauch ihrer Waffen entwickelt haben. Heute werden sie oft auch vereinfacht als „Kampfsport“ bezeichnet.
Bei Iaido, dem “Weg des Schwertziehens”, geht es heutzutage nicht mehr um den Kampf und den Sieg über den Gegner, sondern höchstmögliche Konzentration (Zanshin), Einhaltung der Etikette (Reishiki), sowie Körperbeherrschung – und damit letztendlich um den „Sieg über sich selbst“.
Ein moderner Iaidoka trainiert noch immer die alten, überlieferten Waffenübungen und Formen, welche die Samurai so schon vor 550 Jahren durchführten.
Es werden festgelegte Bewegungsabläufe (Kata) erlernt, die in vier verschiedene Schulen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden unterteilt sind.
Anfänger beginnen mit einem Holzschwert (Bokuto oder Bokken), um Bewegungsabläufe zu erlernen, ohne Gefahr zu laufen, sich selbst mit der Klinge zu verletzen.
Fortgeschrittene üben in der traditionellen Kleidung, bestehend aus Hakama (eine Art Horsenrock) und Gi (Trainingsjacke, um die ein Obi (Gürtel) gebunden wird) und benutzen dann ein Iaito, ein Übungsschwert.
Das Iaito hat entweder eine stumpfe Klinge aus Stahl (hohes Gewicht), oder einer leichteren Aluminium-Zink-Legierung mit vollständiger Griffmontierung und Saya (Schwertscheide); es entspricht somit in Form und Gewicht weitgehend einem echten Katana und wird mit der Schneide nach oben (!) im Obi getragen. Für den Anfang ist jedoch auch andere Kampfsport- oder Freizeitbekleidung völlig ausreichend. Da viele Formen kniend durchgeführt werden, sind Knieschützer, wie sie z. Bsp. im Handball verwendet werden, sehr empfehlenswert.
Der Iaidoka folgt der Tradition der Jahrhunderte alten Schwertkampfkunst der Samurai. Diese Tradition möchten wir mit den charakterbildenden Werten wie Aufrichtigkeit, Disziplin, Höflichkeit und Respekt fortsetzen. Der Iaido-Schüler sollte ein gewisses Maß an Ernsthaftigkeit und geistiger Reife mit sich bringen. Daher empfehle ich einen Einstieg in die wunderbare Welt des Iaido ab dem 16. Lebensjahr.
Ein bunter Haufen
Samurai in Wilhelmshaven? Nun, soweit wollen wir an dieser Stelle nicht gehen. Aber ein kleiner Teil der japanischen Kultur und dessen Erbe ist bei uns aber dann doch zu finden.
In unserer Gemeinschaft möchten wir gemeinsam unseren individuellen Weg mit dem Schwert zu uns selbst finden.
Jeder von uns hat andere Beweggründe, warum er Iaido für sich entdeckt hat und auch persönliche Ansprüche, denen er folgt. Über alledem steht aber immer das gemeinsame Ziel, eine Einheit von Körper, Schwert und Geist zu entwickeln (Ki-Ken-Tai-Ichi).
Während des Trainings spielt Respekt, Konzentration und Disziplin eine wichtige Rolle. Dabei vermischen wir die notwendige Ernsthaftigkeit mit einer gesunden Portion Spaß an der Sache. Bei alle dem sehen wir das Leben von der positiven Seite und versuchen einen Teil des Geistes und der Philosophie des Iaido in den Alltag mitzunehmen, da Iaido aus mehr als nur Kata besteht!
In unseren Reihen findest du von "jung" bis "nicht mehr ganz jung" und von "sportlich" bis "nicht ganz so sportlich" alles vertreten. Diese bunte Mischung unserer Truppe ergibt einen perfekten Rahmen für jeden von uns.
Jeder ist herzlich willkommen und kann bei uns seinen persönlichen Weg finden, seinen stärksten Gegner, nämlich sein eigenes Ego samt innerem Schweinehund, zu besiegen.
Iaido gibt es fast überall, siehe www.iaido-vereinigung.de